Tauchen

Taucher Jeder Taucher kennt im Laufe seiner vielen Tauchgänge Beschwerden der Ohren oder der Nebenhöhlen. Man kann mit Recht sagen, dass dies die häufigste Erkrankung bei Tauchern ist und leider oft mit massiven Beschwerden einhergeht. Dies liegt in der Natur der Dinge. Die Räume des Mittelohres und der Nebenhöhlen werden durch sehr feine Öffnungen (Ostien) von der Nase mit Luft versorgt. Schon eine normale Erkältung kann zum Verschluss führen, es entsteht Druck auf den Ohren und den Nebenhöhlen. Diese Situation ist nun unter Wasser fatal, da hier der Druckausgleich stattfinden muss, sonst setzten die bekannten Schmerzen ein. Auch Blutungen der Schleimhäute kommen vor - bis hin zum Barotrauma dieser Räume. Ferner finden sich, was die Häufigkeit angeht, im Bereich der Ohren und Nebenhöhlen die meisten Angaben zu stattgefundenen Operationen bei Tauchern. Oft wurden in der Kindheit die Polypen (Nasenrachenmandel) operiert und parallel Paukenröhrchen in die Trommelfelle implantiert. Hier bleiben nicht selten Narben zurück, welche die Stabilität des Trommelfells schwächen. Die Begutachtung des Mittelohres und der Nebenhöhlen kommt neben dem EKG und der Lungenfunktionsdiagnostik sowie der körperlichen Untersuchung also besondere Bedeutung zu und wird oft unterschätzt. So lässt sich durch eine Trommelfellmikroskopie jede Narbe oder Schwachstelle erkennen. Mittels Impedanzmessung wird der aktuelle Mittelohrdruck gemessen: ein untrügliches Indiz zur Beurteilung der Belüftung. Die Nasenendoskopie gibt neben der Ultraschalluntersuchung der Nebenhöhlen Auskunft über die Gefahr von Barotraumen in diesem Bereich. So kann ein einfacher Nasenpolyp schnell entdeckt und einer Therapie zugeführt werden. Hiermit lassen sich die HNO-spezifischen Probleme besser bewerten und im Vorfeld behandeln.